Was ist Scoring? Welche Daten fließen in das Scoring ein?

Im Zusammenhang mit der Schufa und Krediten wird immer wieder der Begriff Score verwendet. Er hat sich im Laufe der Jahre fast schon zu einer Art Schreckgespenst entwickelt und sorgt nach wie vor für Verunsicherung. Dazu beigetragen haben unter anderem auch Meldungen zum Score, die teilweise auf falschen Behauptungen fußen und damit unnötig Angst schüren. In der Regel ist aber mangelndes Hintergrundwissen der eigentliche Auslöser dafür, dass Verbraucher Score-Werten eher kritisch gegenüberstehen. Dabei handelt es sich vom Prinzip her nur um ein mathematisch Verfahren, mit dem Wahrscheinlichkeiten prognostiziert werden. Dass dazu Daten herangezogen werden müssen, auch persönliche, lässt sich nicht vermeiden.

Schwer nachvollziehbares Verfahren

Wie genau die Score-Werte ermittelt werden, ist und bleibt das Geheimnis der Unternehmen. Daran regt sich die meiste Kritik. Denn Verfahren, die nicht oder nur schwer nachvollziehbar sind, hinterlassen meistens einen faden Beigeschmack. Das betrifft allerdings nicht nur die Schufa. Scoring ist ein Verfahren, das in vielen Branchen und Bereichen zum Einsatz kommt. Selbst Werbemaßnahmen basieren häufig auf einem Scoring, um vorab zu klären, ob eine Kampagne überhaupt Erfolg haben kann. Bekannt sind Score-Werte jedoch hauptsächlich im Kreditwesen. Sie können im Zweifelsfall sogar dafür sorgen, dass ein Antrag abgelehnt wird.

Bankinternes Scoring

Teilweise greifen Banken bei der Beurteilung der Bonität eines Kreditinteressenten zusätzlich zu den Daten der Schufa auch auf einen eigenen Score-Wert zurück. Auch hier gilt: Das Scoring erfolgt bankintern nach ganz eigenen Richtlinien, in die Außenstehende keinen Einblick haben. Deshalb ist es relativ schwer, genau zu sagen, welche Daten berücksichtigt werden. Bei einem Score, der von einer Bank vor Ort berechnet wird, kann man davon ausgehen, dass neben dem bisherigen Geschäftsverlauf auch persönliche Daten in die Auswertung einfließen, wie zum Beispiel Alter und Beruf. Ob das auch auf die Adresse zutrifft, lässt sich nur vermuten. Denn es kursieren immer wieder Gerüchte, dass die „falsche“ Adresse selbst bei einem sehr guten Einkommen zu Problemen führen kann. Bei den Score-Werten der Schufa – es gibt mehrere, zum Beispiel branchenspezifische Scorings – bleibt die Anschrift hingegen völlig außen vor. „In Schufa-Scores gehen standardmäßig keine Daten dazu ein, ob es sich um eine „gut“ oder „weniger gute“ Wohngegend handelt“, stellt die Auskunftei in einer ihrer Broschüren klar.

Schufa-Score

Doch welche Daten verwendet die Schufa für das Scoring? Grob sind es fünf Blöcke, die das Unternehmen nennt: bisherige Zahlungsstörungen, Kreditaktivität letztes Jahr, Kreditnutzung, Länge Kredithistorie und allgemeine Daten. Die Berechnung fußt also unter anderem darauf, ob ein Kredit schon einmal nicht zurückgezahlt oder Rechnungen nicht beglichen wurden, wie lange Girokonten und Kreditkarten vorhanden sind, ob und in welchem Umfang Kredite angefragt und aufgenommen wurden und wie alt der Kunde ist. Ziel des Scorings ist es, zu ermitteln, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Darlehen ordnungsgemäß zurückgezahlt wird bzw. wie groß das Risiko eines Zahlungsausfalls ist. Wichtig in dem Zusammenhang: Der Score-Wert ist nicht in Stein gemeißelt, sondern verändert sich ständig, wenn bei der Schufa neue Daten hinzukommen oder alte gelöscht werden.