Welche Daten speichert die Schufa?
Die Schufa weiß viel, aber längst nicht alles. Die Angst, zur gläsernen Person zu werden, wenn ein Unternehmen auf den Datenbestand der Schufa zurückgreift, ist daher weitgehend unbegründet. Zweifelsohne umfassen die Datenbanken der Auskunftei eine Vielzahl von Informationen. Sie gehen aber nicht so sehr ins Detail oder verraten etwas über die persönlichen Verhältnisse, als dass man sich Sorgen machen müsste. Ohnehin erfolgen die meisten Schufa-Abfragen inzwischen automatisiert. Und die Systeme interessiert es herzlich wenig, ob ein Girokonto bei der Sparkasse oder der Volksbank vorhanden ist. Erst, wenn man sich in finanzieller Hinsicht etwas zuschulden hat kommen lassen, sind die entsprechenden Daten von größerer Relevanz.
Konten und Kredite
Gespeichert werden bei der Schufa zum einen die Angaben zur Person. Das sind Vorname, Name, Geburtsdatum, die aktuelle und die vorherige Anschrift. Hinzu kommen Informationen über vorhandene Konten, zu denen auch Kundenkonten bei Versandhäusern gehören, Kreditkarten, Mobilfunk- und Leasingverträge, Vereinbarungen zum Ratenkauf – wenn zum Beispiel der neue Fernseher beim Händler in fünf Raten bezahlt wird – sowie Kredite und Bürgschaften. Ergänzt werden diese Daten um die entsprechenden Details. Bei einem Kredit vermerkt die Schufa, über welche Laufzeit er vereinbart wurde, bei Girokonten, ob die Bank möglicherweise eine Kündigung ausgesprochen hat, und bei Kreditkarten, ob sie schon einmal eingezogen wurden.
Positiv- und Negativ-Merkmale
Im Mittelpunkt des Interesses stehen also vor allem Kündigungen und Zahlungsprobleme. Das heißt, sollten die Raten für einen Kredit nicht überwiesen worden sein, findet sich ein Vermerk in der Schufa-Akte. In dem Fall spricht man von einem Negativ-Merkmal. Ein Positiv-Merkmal wäre es, wenn der Kredit ordnungsgemäß zurückgezahlt wird. Ebenfalls zu den Negativ-Merkmalen, die in die Akte aufgenommen werden, zählen eine eidesstattliche Versicherung, Haftbefehle, um die eidesstattliche Versicherung zu erzwingen, sowie Hinweise auf das Verbraucher- oder ein Regelinsolvenzverfahren.
Keine Daten zu Vermögen und Einkommen
Nicht im Datenbestand der Schufa enthalten sind – obwohl sie den Schufa-Score durchaus positiv beeinflussen könnten – der Familienstand, der Arbeitgeber, die Höhe des Einkommens und das vorhandene Vermögen inklusive Wertpapierguthaben in Depots. Diese Informationen fließen zwar auch in die Kreditentscheidung ein, weil sie von Antragsteller offengelegt werden müssen, tauchen aber nicht in der Schufa-Akte auf.
Daten überprüfen
Wichtig ist, sich hin und wieder selbst einen Einblick zu verschaffen, welche Daten gespeichert wurden. Denn es passiert immer wieder, dass der Datenbestand der Schufa überholt ist und Merkmale gelistet werden, die gar nicht mehr existent sind, etwa ein altes Girokonto. Denn es gibt feste Vorgaben, innerhalb welches Zeitraums die Daten wieder gelöscht werden müssen. Anfragen für ein Konto bleiben zwölf Monate im System, werden aber nur zehn Tage lang bei einer Auskunft mitgeteilt. Bei Krediten sind es drei Jahre, nachdem sie ordnungsgemäß getilgt wurden. Das gleiche Zeitfenster gilt bei Kundenkonten, wenn sie gekündigt werden, sowie den Daten aus den Schuldnerverzeichnissen wie zum Beispiel die eidesstattliche Versicherung. Konten, Kreditkarten und Bürgschaften müssen sofort gelöscht werden, wenn sie nicht mehr bestehen.