Welche Alternativen gibt es zur Restschuldversicherung?

Eine Restschuldversicherung stellt nicht die einzige Möglichkeit dar, die Ratenzahlungen für einen Kredit im Krankheits- oder Todesfall sicherzustellen. Die Versicherungsbranche hält für diese Zwecke mehrere, teilweise deutlich günstigere Alternativen bereit. Diese Angebote stehen nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit einem Darlehen. Vielmehr handelt es sich um Policen, die auch über einen Kredit hinaus sinnvollen Schutz und damit ein deutlich größeres Leistungsspektrum bieten als eine reine Restschuldversicherung.

Risikolebensversicherung

Ein Klassiker ist die Risikolebensversicherung. Sie deckt ausschließlich das Todesfallrisiko ab. Sollte der Versicherungsnehmer während der Vertragslaufzeit sterben, zahlt die Versicherung die vertraglich vereinbarte Summe. Diese Variante ist ideal, um eine Familie abzusichern, und wird insbesondere bei Immobilienfinanzierungen empfohlen. Die Beiträge sind vergleichsweise niedrig und richten sich in erster Linie nach der Versicherungssumme, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Kunden. Dazu ein Beispiel: Eine Risikolebensversicherung mit 20 Jahren Laufzeit über 200.000 Euro, die neben dem Versicherungsnehmer auch die Partnerin absichert (beide 30 Jahre alt), kostet jährlich rund 213 Euro. Für einen 38-Jährigen sind es, ohne Schutz der Gattin knapp 280 Euro.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Wenn über den Todesfall hinaus auch das Risiko der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit berücksichtigt werden soll, stehen gleich mehrere unterschiedliche Alternativen zur Auswahl. Optimal ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie gehört zu den Policen, die selbst Verbraucherschützer jedem Arbeitnehmer ans Herz legen. Beim Bund der Versicherten (BdV) steht sie auf Platz zwei der Prioritätenliste. Der BU-Schutz sollte so früh wie möglich abgeschlossen werden. Dann sind die Beiträge noch niedrig, weil in der Regel keine gravierenden gesundheitlichen Schwierigkeiten vorliegen. Sie führen mit zunehmendem Alter des Kunden dazu, dass viele Anträge von vornherein abgelehnt werden. Klappt es nicht mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder ist sie zu teuer, decken eine Unfallversicherung, Dread-Disease-Policen (Absicherung gegen schwere Krankheiten) oder Existenzschutzversicherungen einen Großteil des Risikos ab, berufs- oder erwerbsunfähig zu werden. Sie zahlen einen Einmalbetrag und/oder eine monatliche Rente, mit der die Raten weiterhin bestritten werden können.

Arbeitslosigkeit

Das einzige Risiko, für das es noch keine sinnvolle private Absicherung gibt, ist die unverschuldete Arbeitslosigkeit. Es gibt zwar die gesetzliche Arbeitslosenversicherung. Doch die Leistungen reichen meistens nur, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Hier ist die Restschuldversicherung durchaus interessant. Es hängt allerdings stark von der beruflichen Position, der Wirtschaftslage und dem Alter ab, ob eine solche Absicherung auch wirklich sinnvoll ist.